Schauspieler David Kross kommt morgen in seine Heimatstadt
Bargteheide trifft Hollywood
Star-Rummel im Kino Paradiso: TV-Sender berichten aus Stormarn über den Partner von Kate Winslet in "Der Vorleser".
Von Martina Tabel
dpa
Bargteheide -
Seine Fans fiebern ihm schon entgegen. Wann genau wird David Kross im Cinema Paradiso auftauchen? Wird er vielleicht neben mir sitzen? Wie lange wird er bleiben? Auch Kinobetreiber Hans-Peter Jansen ist schon aufgeregt. "Kross war bei der Filmpremiere in Essen und dann noch einmal bei einer Vorstellung seines Films in Görlitz. Morgen kommt er nun nach Bargteheide. Das ist unglaublich", sagt er - "das wird eine Hammerveranstaltung."
Der hochgelobte "Vorleser" David Kross an der Seite seiner Filmpartnerin, Hollywood-Star Kate Winslet, auf der Berlinale.
Morgen ist dieses Großereignis. Der Schauspieler wird dabei sein, wenn im Cinema Paradiso in Bargteheide sein brandneuer Film "Der Vorleser" läuft. Seit Wochen ist das Lichtspielhaus an der Hamburger Straße ausverkauft. Alle wollen ihn sehen, den 18-Jährigen, smarten David mit dem unvergleichlich schüchternen Blick, der als Teenie aus dem kleinen Bargteheide auszog und an der Seite der Schauspielerin Kate Winslet landete.
Er wollte die große Kinowelt erobern. Und er hat es geschafft. Jetzt kehrt der Bargteheider mit Hollywood-Weihen und Berlinale-Glamour in seine Heimatstadt zurück.
"Den roten Teppich werden wir trotzdem nicht ausrollen. Den hat David Kross schon gehabt. Und das will er hier auch gar nicht", sagt Jansen. Zu viel Rummel könne außerdem verschrecken.
Der Kinobetreiber hat das in zähen Verhandlungen mitbekommen. Deswegen ist er heilfroh, dass es mit dem "hohen" Besuch nun doch klappt.
Der Medien-Hype um den blonden Sonnyboy hätte fast zu einem Rückzieher der Künstleragentur geführt. In den vergangenen Wochen zog David Kross von Interview zu Interview. Medienauftritte am laufenden Band. Das schlaucht natürlich. Jansen: "Und in Bargteheide haben Scharen von Fernsehteams jeden Stein auf der Suche nach irgendeiner Spur von David Kross umgedreht. Das war schon heftig, was da passiert ist."
Die Zusage, dass der Schauspieler kommt, stand daher immer wieder auf der Kippe. Bis zuletzt hatte der Kinobetreiber zittern müssen. Jansen: "Ein schwieriges Procedere". Aber jetzt bin ich froh, dass es klappt."
Dort, wo der Neu-Star als Teenager den frechen Olli im Weihnachtsmärchen "Hilfe, die Herdmanns kommen" spielte, wird nun um 20.15 Uhr der Vorhang aufgehen und den Blick freigeben auf Szenen, in denen der kleine Kross ganz groß neben der gerade mit dem "Oscar" ausgezeichneten Kate Winslet zu sehen ist. Der 18-Jährige wird sich den Film zusammen mit 340 anderen Zuschauern ansehen.
Ehemalige Schulkameraden und die alten Pauker von David wollen sich das Ereignis nicht entgehen lassen. Die Veranstaltung ist natürlich bis auf den letzten Platz ausverkauft. Jansen: "Die Leute haben immer gleich sieben, acht Karten auf einmal gekauft." Offensichtlich macht dieses Kinovergnügen in kleinen Fan-Trupps mehr Spaß. Auch Vertreter des Kieler Kultusministeriums und der Filmförderung haben sich angesagt. Hans-Peter Jansen: "Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegand und Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz kommen ebenfalls. Und vielleicht taucht sogar der Regisseur des Films auf."
Vermutlich wird auch die Familie Kross dabei sein. Allerdings halten sich die Eltern und die drei Geschwister des Filmstars angesichts des Medienauftriebs lieber im Hintergrund. Und mit reichlich Presse ist morgen in der Tat zu rechnen.
"Es haben sich zahlreiche Fernsehsender angekündigt und natürlich auch die Printmedien", sagt der routinierte Kinomann, der nun genauso wie alle anderen Fans dem Kross-Auftritt entgegenfiebert.
Damit hat sich die Sache "Kross" für den Cineasten Jansen aber längst nicht erledigt. Das nächste Ziel ist schon angepeilt. Am 1. Oktober hat der Film "Nichts außer der Liebe" Premiere, den Kross gerade mit Regisseur Detlev Buck in Kambodscha dreht. Jansen: "Ich hoffe doch stark, dass Kross und Buck dann zur Premiere ins Cinema Paradiso kommen."
Quelle: Hamburger Abendblatt (www.abendblatt.de)